Als Pionier des automatisierten Fahrens hat Daimler Truck eine klare Roadmap zum autonomen Lkw. Das Ziel: Die Straßen sicherer zu machen und Speditionen dabei zu unterstützen, ihre Produktivität zu steigern.
Nach Angaben der US-Transportbehörde stieg die mit Lkw beförderte Gütermenge im letzten Jahrzehnt um 56 Prozent und soll sich in den nächsten 25 Jahren nahezu verdoppeln. Gleichzeitig gehen Experten der Logistikbranche davon aus, dass der bestehende Fahrermangel in den USA weiter zunehmen wird. Diese Entwicklungen werden den Bedarf an effizienten Transportlösungen deutlich erhöhen. In unseren Augen sind autonom fahrende SAE Level 4-Lkw Teil der Lösung, um dieses erhöhte Transportaufkommen bewältigen zu können. Die vierte Stufe der SAE-Skala für autonomes Fahren bezeichnet den Zustand, wenn das automatisierte Fahrsystem in einem definierten Anwendungsfall alle Fahraufgaben ausführen kann, ohne die Erwartung, dass der Fahrer auf Anforderung zum Eingreifen reagiert. Ohne menschliche Reaktion steuert das Fahrzeug komplett autonom.
Martin Daum, Vorstandsvorsitzender von Daimler Truck: „Wir arbeiten mit Hochdruck am autonomen Lkw-Transport, da jeder hiervon profitieren kann. Selbstfahrende Lkw gemäß Level 4 werden dazu beitragen, die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen, da autonome Systeme weder müde noch unaufmerksam werden. Zudem wird die Effizienz in der Logistik gesteigert, da die Lkw keine Pause brauchen und dadurch mehr unterwegs sind. Darüber hinaus wird das autonome Fahren dabei helfen, das stetig wachsende Frachtvolumen insbesondere in Zeiten großen Fahrermangels zu bewältigen. Für Daimler Truck sehen wir das Potenzial, unseren Serviceumsatz zu steigern. Zudem bieten sich erhebliche Markt- und Wachstumschancen. Aus all diesen Gründen entwickeln wir den autonomen Lkw der Zukunft.”
Enwicklungsziel: „Hub-to-Hub“ Anwendung in den USA
In diesem ersten Anwendungsfall sollen von Fahrern gelenkte Lkw Güter auf der „ersten Meile“ an sogenannte Transfer-Hubs liefern. Diese befinden sich in der Nähe von Highways, die in wichtigen US-Frachtkorridoren liegen. L4-autonome Lkw übernehmen dort den Anhänger samt Fracht, den sie dann sicher und selbstständig über lange Strecken vom einen zum anderen Hub transportieren. Sobald die autonomen Lkw den Ziel-Hub erreichen, wird die „letzte Meile“ wieder über von Fahrern gelenkte Lkw abgedeckt. Die USA bieten mit ihren langen Highways, dem steigenden Bedarf an Gütertransport, großen Lkw-Flotten und den zukunftsorientierten Regulierungsbehörden ein ideales erstes Anwendungsfeld für den Einsatz dieser neuen Technologie. Daimler Truck verfolgt dabei das Ziel, autonome Lkw für den Fernverkehr zu entwickeln. Im Jahr 2027 strebt das Unternehmen den Markteintritt mit autonomen Lkw in die USA an.
Pionier des automatisierten Fahrens
Schon 2014 präsentierte Daimler Truck den Mercedes-Benz Future Truck 2025: den weltweit ersten automatisierten Lkw, und demonstrierte damit die technischen Möglichkeiten und das große Potenzial für Wirtschaft und Gesellschaft. 2015 erhielt der Freightliner Inspiration Truck in den USA die Straßenzulassung als erstes automatisiertes Nutzfahrzeug überhaupt. Heute bietet Daimler Truck mit Active Drive Assist im Mercedes-Benz Actros und im FUSO Super Great sowie mit Detroit Assurance 5.0 mit Active Lane Assist im Freightliner Cascadia teilautomatisierte Fahrfunktionen (SAE-Level 2) in den drei Hauptmärkten ab Werk an. Eine hoch entwickelte Kombination aus Radar- und Kamerasystem bildet die Basis dieser aktiven Längs- und Querführungsassistenzsysteme, die – was besonders bemerkenswert ist – in allen Geschwindigkeitsbereichen einsetzbar sind, also ab 0 km/h.